Demonstration
Samstag 18. Juni
14:00 Frankfurt Hauptbahnhof
16:00 Kundgebung Hauptwache
Wir Trauern um Christy Schwundeck
Getötet durch die Polizei am 19. Mai im Jobcenter Gallus, Frankfurt/M
Wir fordern: Aufklärung, Gerechtigkeit, Entschädigung
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Warum wurde Christy Schwundeck getötet?
Wir fordern Aufklärung!
Wir sind wütend und traurig: Christy Schwundeck wurde von der Polizei erschossen!
Wir fordern Aufklärung und Gerechtigkeit für Christy Schwundeck!
Am 19. Mai 2011 wurde Christy Schwundeck in einem Jobcenter in Frankfurt am Main von der Polizei erschossen. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt behauptete noch am selben Tag vor der Presse, es handele sich eindeutig um Notwehr, da Frau Schwundeck die Polizei mit einem Messer attackiert habe. Die Deutsche Polizei-Gewerkschaft bezeichnete in einer zynischen Pressemitteilung „ausrastende Antragsteller“ als das Problem und machte Jobcenter-Mitarbeiter und Polizei zum Opfer.
Wir fragen: Warum sollen wir akzeptieren, dass zwei bewaffnete und ausgebildete Polizisten eine Frau mit einem Messer nicht entwaffnen, sondern direkt erschießen?
Wir fragen: Wie kann es sein, dass Polizeibeamte so schnell zur Waffe greifen und in den Bauch, also mit eindeutig tödlicher Wirkung, schießen?
Soll hier wieder vertuscht werden, wie es zum Tod eines schwarzen Menschen in Deutschland kam? Das Verhalten der Polizei, die Christy Schwundeck in den Bauch und damit tödlich verletzte, wurde und wird nicht auf die Tagesordnung gesetzt. Wir erinnern uns an andere Opfer polizeilicher Gewalt, deren Tod nie aufgeklärt wurde. Wir nennen Dominique Kumadio, der 2008 in Dortmund von Polizisten aus dem Auto heraus erschossen wurde – es kam nie zu einem Prozess gegen die Polizeibeamten. Wir nennen Mariame N’Deye Sarr, die 2001 von einem Polizisten mit ihrem Kind auf dem Arm erschossen wurde und deren Tod nie aufgeklärt wurde. Wir nennen Oury Jalloh, dessen Mord in einer Polizeizelle in Dessau nur nach hartnäckigem Kampf vor Gericht gebracht wurde und dessen Mörder bis heute nicht bestraft wurden. Wir müssten viele weitere nennen…
Wir fragen: Wer ist der Nächste? Sollen wir wieder akzeptieren, dass eine Erschießung verharmlost und vertuscht wird und unaufgeklärt bleibt?
In der Presse wurde Christy Schwundeck nicht nur als verrückt und aggressiv dargestellt und die schießende Polizistin zum Opfer erklärt, sondern weitere diskriminierende Stichwörter wie „Drogen“ und „ungeklärter Aufenthalt“ genannt. Der Name der Erschossenen wurde nicht genannt. Sie wurde anonym, ohne Namen und Gesicht.
Wir fragen: Wie kann es sein, dass die Medien ein Opfer verunglimpfen und beschimpfen? Wie kann es sein, dass niemand die Frage nach dem Verhalten der Polizei stellt?
Die Behörde wurde geschlossen, weitere Informationen zum Geschehen wurden nicht veröffentlicht und der Name erst eine Woche später veröffentlicht. Als Verwandte von Christy Schwundeck als Ausdruck ihrer Trauer einen Kranz in der Behörde niederlegen wollten, wurden sie daran gehindert, der dann vor dem Gebäude abgelegte Kranz umgehend entfernt.
Wir fragen: Soll Christy Schwundeck verschwinden, damit die Täter straffrei bleiben?
Wir sagen: Christy Schwundeck war eine von uns! Sie war Mutter und Frau, sie war ein Mensch mit Träumen und Hoffnungen, mit Freuden und mit Leiden! Wir lassen nicht zu, dass sie vergessen wird. Wir lassen nicht zu, dass sie diffamiert wird, damit es gerechtfertigt erscheint, dass sie getötet wurde!
Wir fordern die lückenlose Aufklärung der Erschießung von Christy Schwundeck!
Wir fordern ein ordnungsgemäßes und rechtsstaatliches Gerichtsverfahren gegen die Polizeibeamten!
Kommt zur Demonstration am Samstag, 18. Juni, 14:00 Hauptbahnhof, Frankfurt/Main
InitiativeChristySchwundeck@gmail.com
Naja, vielleicht hätte sie doch nicht den zweiten Beamten mit ihrem Messer in den Bauch stechen sollen, so dass dieser schwer verletzt in ein Krankenhaus zur Operation kam....... Da könnte man sich schon mal entschließen zu schießen. Und im übrigen hat hier keine Spezialeinheit geschossen, sondern Leute die auch noch andere Aufgaben haben, als den ganzen Tag zu üben.
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AntwortenLöschenSchrecklich, dass sowas passiert!
AntwortenLöschenAber Eure Darstellung und Berichterstattung ist auch sehr einseitig!
Habe hinsichtlich des Vorfalls mehrere Zeitungsartikel gelesen und dabei nicht denn Eindruck, dass hier etwas unter den Tisch gekehrt werden soll.
Eure einseitige Opferdarstellung ist auch nicht angemessen, schließlich ging die Gewalt von Frau Schwundeck aus.
Wenn es tatsächlich nur um lächerliche 10,00 Euro ging, ist auch Ihre Tat in keinsterweise zu rechtfertigen.
Denn in Frankfurt gibt es so viele soziale Einrichtungen (Streetworker, Caritas ect.), die in Notsituationen helfend zu Seite stehen.
Extra für Sie, Herr/Frau "Anonym" (warum auch immer anonym?) ein Link:
AntwortenLöschenhttp://bernhardsweblog.blogspot.com/2011/06/christy-schwundeck-hatte-nicht-sterben.html
Das mit den 10 € ist manchmal eine Frage, Hunger zu leiden oder nicht. Außerdem: 10 € war wohl nicht Christys Forderung.
Was das Verweisen auf soziale Einrichtungen angeht, Christy hat einen Rechtsanspruch. Auf Almosen zu verweisen, auf die man keinen Anspruch hat, die vielleicht nicht gezahlt werden, ist für mich - ich betone: für mich - etwas schäbig.
Sehr geehrte Herr/Frau Schülke,
AntwortenLöschenvielen Dank für den Blog Link. Der Tod von Christy war auf alle Fälle vermeidbar und hoffentlich werden daraus auch die notwendigen Schlüsse gezogen, damit sich sowas nicht wiederholt.
Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob ihr tatsächlich der Rechtsanspruch auf Hilfe verwehrt wurde, da es in Frankfurt gängige Praxis ist, Barzahlungen zu vermeiden und Notsituationen per Lebensmittelgutschein zu überbrücken.
Diese Art der Leistung ist für viele jedoch entwürdigend und wird oftmals (trotz Notlage) abgelehnt. Doch wenn jeder dem eine Barzahlung verweigert wird eine Waffe zieht......
5 Jahre Hartz IV bedeutet in meinen Augen 5 Jahre häufige Rechtswillkür! Auch wenn es sich um ein Bundesgesetz handelt, entscheidet jede Behörde regelmäßig nach Ihrem eigenen Rechtsempfinden.
Es müssen endlich klare Richtlinien her und dafür lohnt es sich auch zu kämpfen!
Doch es wird sich nichts ändern, solange die entsprechenden Institutionen sich nicht zusammenschließen und zielgerichtete Demonstrationen organisieren oder zumindest mal die Massen in Bewegung setzen können.
5 Jahre Hartz IV hat aber auch zu Folge, dass die Menschen ruhig gestellt sind. Denn Massendemos hab ich bisher noch keine wahrgenommen......
Auch die Gewerkschaften halten sich in meinen Augen bedenklich zurück.
Auch wenn ist ein trauriger Anlass ist, so hoffe ich doch, dass viele dem Aufruf zur Demo am 18. Juni folgen.
Doch da bin ich mir leider auch nicht sicher, da die Solitarität unter den Leistungsbeziehern nicht besonders ausgeprägt ist.
Es wird aber Zeit, dass sich dies ändert!
Bitte um Verständnis, dass ich anonym bleiben möchte.
"Aber Eure Darstellung und Berichterstattung ist auch sehr einseitig!"
AntwortenLöschendu hast vollkommen recht - der unterschied zwischen uns und der jobcenter frankfrut gmbh ist allerdings der, dass wir ZUGEBEN, dass wir parteiisch sind, wenn wir uns äussern.
"Habe hinsichtlich des Vorfalls mehrere Zeitungsartikel gelesen und dabei nicht denn Eindruck, dass hier etwas unter den Tisch gekehrt werden soll."
recht hast du, was die staatsanwaltschaft angeht. der wird auch niemand ernsthaft unterstellen wollen, dass sie nicht ordentlich arbeitet.
allerdigns zeigen die erfahrungen aus der vergangenheit - aus ähnlichen fällen - dass sich das bei gerichtsverfahren (wenn also ein strafverfahren gegen die beamtin eingeleitet wird) dann ganz anders entwickeln kann.
der richter am OLG frankfurt z.b. , der damals die brutale, vorsätzliche tötung eines asylbewerbers durch BGSler verhandelte, bezeichnete damals den BGS am flughafen frankfurt als einen "saustall, den er so niemals für möglich gehalten habe", nachdem er im prozess monatelang belogen und verarscht wurde und sich mit aussageverweigerungen und sabotageversuchen konfrontiert sah, und bis heute ist nicht aufgeklärt, wer eine ganze reihe von für den vorfall relevanten dienstanweisungen gegeben hatte.
"Eure einseitige Opferdarstellung ist auch nicht angemessen, schließlich ging die Gewalt von Frau Schwundeck aus. Wenn es tatsächlich nur um lächerliche 10,00 Euro ging, ist auch Ihre Tat in keinsterweise zu rechtfertigen."
ich denke die frage, ob man das "rechtfertigt" stellt sich überhaupt nicht.
niemand hat das recht, einen polizeibeamten mit einem messer zu verletzen - ausser der polizeibemate schiesst zuerst.
die frage die uns in der initiative stellt ist aber, wie sich das eigentlich ERKLÄRT, dass die frau zugestochen hat - und warum erst bei der polizei, und nicht schon zuvor beim sicherheitsdienst.
von meinen 100 russischen, orientalischen oder afrikanischen kumpels wurden 50 schon mal von polizisten rassistisch beleidigt.
selbst bei zeugenvernehmungen oder als unbeteiligter passant wird man relativ schnell von der polizei geschubst und getreten und bekommt sätze wie "halts maul sonst schicken wir dich wieder dahin wo du hergekommen bist" zu hören.
dies BEWEIST natürlich garnichts für den hiesigen fall - aber es löst dann doch gewisse verdachtsmomente bei mir aus.
was die 10 euro angeht: nun, wenn du kein geld hast, dann sind 10 euro 10 euro mehr als du vorher hattest.
wenn frau schwundeck freiwillig gegangen wäre, und dann am sonntag gestorben wäre weil sie die rezeptgebühren für ein medikament nicht hätte bezahlen können, dann würde jetzt statt gegen die polizei gegen das jobcenter wegen eine tötungsdeliktes ermittelt, das kann ich dir garantieren.
frag dich doch mal selbst warum eine dunkelhäutige frau, die an depressionen leidet, und von daher wohl kaum zu agressionen neigt, im streit um 10 euro plötzlich zusticht.
wenn du die antwort nicht weisst, dich das aber interessiert, dann wirst du verstehen, warum auch wir nach der antwort suchen.
"sie hat aber doch zuerst zugestochen" ist zwar irgendwo sachlich richtig, aber das ist noch lange nicht die ganze antwort.
Und schon wieder wurden Kommentare ohne rassistischen und beleidigenden Ton einfach so gelöscht. Einfach lächerlich was hier passiert. So kann man nicht diskutieren.
AntwortenLöschenGenau meine Meinung.Erwerbslose und Migraten auf diese Weise absichtlich mit Halbwahrheiten zu informieren ist sehr fährlässig und gefährlich. Hier werden viele Behauptungen einfach in den Raum gestellt und andere Meinungen und Möglichkeiten diesen Vorfall aufzuarbeiten einfach gelöscht.
AntwortenLöschenwas wurde denn gelöscht? dann schreibs halt einfach noch mal.
AntwortenLöschenwenn du dich übergangen fühlst dann ist das richtig dass du dich beschwerst.
falls es uns nicht gefällt werden wir beim nächsten mal wenisgtens erklären warum. :)
Zitat: es in Frankfurt gängige Praxis ist, Barzahlungen zu vermeiden und Notsituationen per Lebensmittelgutschein zu überbrücken.
AntwortenLöschenTja, es gibt da ja wohl noch den Weg, gemeinsam mit einem AlG2-Fachanwalt* eine Einstweilige Anordnung (EA) zu erwirken. Das Verweigern der Barauszahlung und der Verweis auf Lebensmittelgutscheine stellt meines Wissens bei einer Ermessensreduzierung auf Null einen Grund da, um rasch beim Sozialgericht eine EA zu bewirken. Lebensmittelgutscheine sind eine Bestrafung.
Achtung: Viele AlG2-Bezieher sind zu mutlos, zu kraftlos oder einfach nur zu feige, den Konflikt zu wagen.
*wirklich gute Anwälte sind selten. Wir sollten eine Sammelliste anfertigen. Aber: Nicht jeder - aus Unwissenheit - hochgelobter Anwalt/Anwältin taugt was.
lg
B.S.