Donnerstag, 3. November 2011

Aufruf zur Kundgebung: 1/2 Jahr Erschießung Christy Schwundeck


1/2 Jahr Erschießung Christy Schwundeck
Samstag 19. November 2011, um 14 Uhr
Zeil 40-42, Ecke Klapperfeld


Liebe Mitstreiter_innen,
liebe Unterstützer_innen,

fast sechs Monate ist die Erschießung Christy Schwundecks durch die Polizei in dem Jobcenter Gallus in Frankfurt/Main nun her und noch immer weiß die Familie, die Öffentlichkeit und somit auch wir, die Initiative Christy Schwundeck, nicht, wie es zu ihrer Erschießung durch die Polizeibeamtin kam. Die Ermittlungen sind bis heute noch nicht abgeschlossen, weil die Polizistin, welche den tödlichen Schuß abfeuerte, sich noch nicht entschieden hat, ob sie eine Aussage über den Tathergang machen möchte. Dieses lange Schweigen verhindert, dass die Familie Näheres über Christy’s Tod erfährt. Zudem wird die Aufklärung der Geschehnisse um die Erschießung Christy Schwundecks verzögert und womöglich ganz verhindert werden, wenn die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit verschwindet. Dies wollen wir lautstark verhindern und auf die Kontinuität rassistischer Polizeigewalt gegen Schwarze Menschen und People of Color aufmerksam machen.

Wir planen daher am 19.11.2011 eine Kundgebung zum Gedenken an Christy Schwundeck.
Wir wollen vor die Staatsanwaltschaft und die Polizei ziehen um laut das zu benennen und zu fordern, was sonst entnannt wird!

Wir fordern:

Aufklärung und Gerechtigkeit!
Stoppt den rassistischen Polizeiterror!

Dienstag, 1. November 2011

Wir fordern Aufklärung und Gerechtigkeit für Christy Schwundeck und all die anderen Opfer rassistischen Polizeiterrors


Liebe Brüder und Schwestern,
liebe Mitstreiter_innen,
liebe Unterstützer_innen,

Am 19.05.2011 wurde Christy Schwundeck, eine Schwarze Frau, im Jobcenter Gallus/
Frankfurt am Main von der Polizei erschossen.
Seither sind fast sechs Monate vergangen und noch immer weiß die Familie, die Öffentlichkeit und somit auch wir, die Initiative Christy Schwundeck, nicht, wie es zu der Erschießung Christy Schwundeck’s kam. 

Folgende Fragen sind nach wie vor ungeklärt:

-       Am Morgen des 19.Mai war Christy Schwundeck wegen der Auszahlung eines Betrags von 10,26€ im Jobcenter Gallus und hat dieses nicht mehr lebend verlassen.
Wie war der Verlauf genau zwischen der Ankunft der Polizei und der Erschießung Christy Schwundeck’s?
-       Wie kann es sein, dass der zuständige Sachbearbeiter erklärte, dass er das besagte Messer „definitiv nicht gesehen“ hat und trotzdem von einem Messer und der daraus resultierenden Verletzung eines Polizisten gesprochen wird? (Quelle: FR, „Tod im Jobcenter“, 14.07.2011, http://www.fr-online.de/frankfurt/nach-den-schuessen,1472798,8670432.html)?
-       Was genau war die „Tatwaffe“ von Christy Schwundeck?
-       Hat die Polizei zunächst de-eskalierende Maßnahmen ergriffen?
-       Was sehen die offiziellen Anweisungen vor Gebrauch der Schusswaffe vor?
-       Der „Schusskanal (verlief) vom rechten Mittelbauch nach schräg links unten. Die Kugel durchschlug unter anderem die Beckenschlagader und einen Rückenwirbel“ (Quelle: FR, „Alles andere als sicher“, 20.05.2011, http://www.fr-online.de/frankfurt/-alles-andere-als-sicher-,1472798,8472734.html). Dies lässt darauf schließen, dass Christy Schwundeck saß. Inwiefern stellt eine sitzende Frau eine Gefahrensituation dar?
-       Wie kann es sein, dass bereits um 11:35 Uhr, 2,5 Stunden nach dem Eintreffen der Polizei am Tatort, die Staatsanwaltschaft Frankfurt a. M. ebenso wie das LKA Wiesbaden verkündet, dass es sich um „einen klaren Fall von Notwehr“ handele, obwohl der Polizist im Krankenhaus noch nicht vernehmungsfähig war und die Polizistin unter Schock stand und ebenfalls nicht vernehmungsfähig war? (Die betroffene Polizistin hat übrigens bis heute noch nicht entschieden, ob sie eine Aussage zum Tathergang machen will).

Der bisherige Verlauf um die Aufklärung des Tathergangs und die fehlende Auseinandersetzung darüber, wie weiße und Schwarze Menschen/People of Color in Deutschland auf unterschiedliche Weise von der Polizei behandelt werden, geben Aufschluss über das Ausmaß rassistischen Polizeiterrors in Deutschland – diesem sind Schwarze Menschen und People of Color alltäglich ausgesetzt. Zudem zeigen die Fälle um Aamir Ageeb, Mariame N'Deye Sarr, Laye Condé, Achidi John, Oury Jalloh, Dominique Koumadio und Christy Schwundeck (um nur einige zu nennen), dass rassistischer Polizeiterror Kontinuität hat.

Wir fordern Aufklärung und Gerechtigkeit für Christy Schwundeck und all die anderen Opfer rassistischen Polizeiterrors und ein sofortiges Ende der rassistischen Angriffe auf die Schwarze/People of Color Community!

Initiative Christy Schwundeck